Die sieben Grabplatten, von denen sich fünf im Turm und zwei Hauptschiff befinden, weisen darauf hin, dass die St. – Martin – Kirche bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auch als Begräbniskirche diente. Der begehrteste Platz für die letzte Ruhe war der Altarraum, in dem vornehmlich adlige Personen bestattet wurden.
Weil es immer wieder passierte, dass Abendmahlgäste auf den unebenen Grabplatten stolperten, beschloss der Kirchenvorstand bei der großen Renovierung um 1900, die Grabplatten aufzunehmen und an anderer Stelle zu platzieren.
Zunächst war vorgesehen, sie an den Wänden des Altarraumes aufzustellen. Die Sögelner Bauern aber widersetzten sich. Ihre Vorfahren hatten unter einigen Gutsherren gelitten und wollten nun die Peiniger ihrer Ahnen im Gottesdienst nicht vor Augen haben.
So einigte man sich darauf, nur die schönsten und wichtigsten Grabplatten an den Wänden im Turm aufzustellen.