Die Glocken der St. Martin-Kirchengemeinde zu Bramsche

Die St.-Martin-Kirche besaß seit dem15. Jh. vier Bronzeglocken, die oftmals umgegossen worden sind, weil sie "geborsten" waren.

1838 wurden das letzte Mal die ersten drei Glocken umgegossen; nur die kleinste Glocke blieb über die Jahre hin verschont.

Es wird berichtet, dass das Hinabwerfen der größten Glocke am 23. Juli 1838 große Schwierigkeiten bereitet hat. Erst abends zwischen 21 und 22 Uhr, als es bereits dunkel war, konnte man sie mit sehr großer Mühe aus dem Turm werfen. Sie fiel auf die Seite und schlug bis zur Hälfte in die Erde. Man musste die Glocke dann wieder aus ihrem Loch herausholen, damit man sie zerschlagen konnte Das dauerte dann am nächsten Tag noch bis zum Mittag.

Für das Umgießen der drei Glocken bekam der Glockengießer Johann Baptist Dubios aus Münster 1.530 Thaler.

Die Ratsleute hatten beim König Ernst August in Hannover um eine Beihilfe zu den Kosten für die neuen Glocken gebeten. Dem Wunsch wurde mit 100 Thalern entsprochen.

Auch in Bramsche und den Bauernschaften, die ja zum Kirchspiel gehörten, wurden von Ratsmännern Spenden für die neuen Glocken gesammelt, Es kamen zusammen: 436 Thaler, 17 Groschen und 11 Pfennige.

Glockenabgabe 1917

Das Geläut mußte im 1. Weltkrieg im Jahre 1917 für die Rüstung abgegeben werden.

Nach dem Krieg wurde ein neues Bronzegeläut angeschafft. Am 01. Dezember 1924 war die Glockenweihe und Einbringung der neuen drei Bronzeglocken.

Auch dieses Geläut musste im 2. Weltkrieg für Rüstungszwecke abgegeben werden.

Am 18. März 1943 nahm Bramsche Abschied von ihren Glocken. Nur 19 Jahre haben sie bei Freud und Leid geläutet und zu allen Gottesdiensten durch ihr Läuten eingeladen.

Im Jahre 1952 verkaufte der Kirchenvorstand die letzte Bronzeglocke, die wahrscheinlich aus dem Jahre 1456 stammt, an Schilling-Heidelberg. Aus dem Erlös wurden zwei neue Glocken für die Kapelle Rieste gekauft, die auch ihre Glocken im Jahre 1943 für Rüstungszwecke abgeben mussten.

Glocken(1951)

1951 konnte, durch Spenden von der Kirchengemeinde aufgebracht, ein neues Geläut in den Turm aufgehängt worden. Diese neuen Glocken wurden aus Stahl gegossen in der Hoffnung, dass Stahlglocken nicht für Rüstungszwecke abgegeben werden müssten.

Gegossen wurden die neuen Glocken vom Bochumer Verein für Gussstahl­fabrikation in Bochum.