Als nach der Reformation die Verkündigung in Form von Predigten für den Gottesdienst in den Kirchen immer wichtiger wurde, mussten viele Kirchen umgestaltet werden.
Auch in St. Martin war es so. Nach dem westfälischen Frieden 1648 begann eine große Umorientierung, die bereits Martin Luther angeregt hatte. Die Gemeinde nahm nicht mehr schweigend am Gottesdienst teil, sondern sie betete mit, sie sang und sie hörte den Predigten zu, die oft 45 Minuten dauerten. Um besser zuhören zu können, kamen Sitzgelegenheiten – Bänke - in die Kirchen. Damit die Aufmerksamkeit nicht nachließ, war es natürlich günstig, dass die Gemeinde den Prediger sah und der Prediger mit der Gemeinde auch Augenkontakt hatte. So kamen die Kanzeln in die Kirchen.