Nach der Reformation veränderte sich der Gottesdienstverlauf grundlegend. So wurde auch das Innere unserer Kirche der neuen Gottesdienstordnung angepasst.
Die Predigt erhielt einen hohen Stellenwert. Sie dauerte ungefähr 45 Minuten. Weil man aber im Stehen nicht so lange zuhören kann, kamen Bänke in die Kirche. Als jedoch trotz Anbau des Seitenschiffes die Plätze noch immer nicht ausreichten, wurden zusätzlich erhöhte Sitzplätze – die Emporen – in der Kirche eingerichtet.
Noch heute sprechen wir bei der großen Empore im Seitenschiff von der „Achmer Empore“, weil hier ursprünglich die Menschen aus der Bauernschaft Achmer ihre Plätze hatten.
Die Empore im Westteil des Hauptschiffes, auf der die Orgel steht, bekam einen Bilderfries.
Im Zentrum dieses Frieses steht Christus mit dem Kreuz auf der Weltkugel. Er ist die Mitte der Zeit und der Weltenrichter. „Ihr sollt meine Zeugen sein“ steht auf der Bildtafel.
Links von Christus sind die Jünger angeordnet, rechts die Schar der Propheten des Alten Testamentes und vier weitere bedeutende Männer: Johannes, Mose, Aaron und St. Martin.
Gleich rechts neben Christus steht Johannes der Täufer. Johannes hat auf das Kommen Christi hingewiesen und die Menschen aufgerufen, sich darauf vorzubereiten. Er wird in der Kunst oft mit einem Lamm, das eine Siegesfahne trägt, dargestellt. Dieses Lamm ist ein Symbol für Christus, der zwar wie ein unschuldiges Lamm viel erduldete, aber schließlich Ostern doch gesiegt hat.